Sachleistungen

Sachleistungen werden immer dann ausgezahlt, wenn nicht der Angehörige, sondern ein professioneller Pflegedienst die Leistungen erbringt.

In diesem Fall ist der Leistungsbetrag höher, da die Pflege durch qualifiziertes Fachpersonal sichergestellt wird. Bei Sachleistungen bekommt nicht der Patient das Geld ausgezahlt, sondern der Betrag kann direkt vom eingeschalteten Pflegedienst mit der Pflegeversicherung abgerechnet werden.

Schlaf im Alter

Viele Menschen schlafen im Alter schlechter als in jungen Jahren. Verantwortlich sind hierfür oft biologisch bedingte Prozesse, also nicht unbedingt krankhafte Erscheinungen. Nicht alle Störungen weisen eindeutige Symptome auf, so dass die Ursachen nicht immer leicht zu klären sind.

 

Verkürzte Tiefschlafphasen

Der Anteil des Traumschlafs verändert sich im Alter nicht. Dieser so genannte REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) mit schnellen Augenbewegungen macht rund 20 bis 25 Prozent des Schlafes eines Erwachsenen aus. Allerdings verkürzt sich der Tiefschlaf bei Senioren deutlich. Der Schlaf älterer Menschen ist häufig anfällig für Störungen, so dass schon ein Umgebungsgeräusch wie ein Hundebellen zum Aufwachen führt. Dadurch haben viele Senioren Schwierigkeiten durchzuschlafen.

 

Nur ein kurzes Nickerchen zwischendurch

Falsch ist die Annahme, dass ältere Menschen weniger Schlaf benötigen als jüngere. Mögliche Schlafverluste können sie aber leicht ausgleichen, indem sie ein Nickerchen zwischendurch halten. Allerdings sollte der Mittagsschlaf nicht zu lange ausfallen, sonst stellt sich abends keine Müdigkeit ein. Rund 30 Minuten, raten Experten, reichen aus, um neue Kraft zu schöpfen.

 

Krankheiten und Medikamente

Studien haben gezeigt, dass sich das Schlafmuster jenseits der 60 kaum noch verändert. Ursachen für schlechten Schlaf sind auch oft Krankheiten oder Medikamente. Asthma, Herzerkrankungen oder Arthritis können Gründe für Schmerzen oder Husten mit negativen Folgen für den Schlaf sein. Auch ein erhöhter Harndrang ist in vielen Fällen für nächtliches Aufwachen und die Unterbrechung des Schlafes verantwortlich.

Eine enge Wechselbeziehung besteht zwischen Schlaf und Depressionen. Der Tod eines geliebten Menschen hat nachgewiesenermaßen eine große Auswirkung auf die Qualität der Ruhephasen. Bei Depressionen und Angstzuständen kann eine psychotherapeutische oder medikamentöse Therapie sinnvoll sein.

 

Koffein, schwere Mahlzeiten, Alkohol

Koffein und schwere Mahlzeiten besonders zu später Stunde können ebenfalls Gründe für schlechten Schlaf sein. Ein Gläschen Wein wirkt dagegen in vielen Fällen einschläfernd. Zuviel Alkohol stört allerdings den Tiefschlaf.

 

Aktivität

Wer sich regelmäßig bewegt und seine sozialen Kontakte pflegt, fördert sein Wohlbefinden und nachweislich auch seinen guten Schlaf. Studien haben ergeben, dass Senioren mit einem ausgefüllten Tagesablauf, festen Aufgaben und konkreten Zielen besser schlafen als Gleichaltrige mit vorwiegend passiven Tagen. Wer körperlich aktiv ist, sollte allerdings spätestens zwei bis drei Stunden vor dem Zubettgehen zur Ruhe kommen. Wer sich abends noch etwas Gutes tun will, kann den Tag mit einem gemütlichen Abendspaziergang ausklingen lassen.

 

Schlafhygiene

Das Schlafzimmer sollte nicht zu kalt und nicht zu warm sein. Temperaturen um die 18 Grad Celsius sind ideal. Ausreichend Frischluft ist für das Wohlbefinden wichtig.

 

Schlafmittel

Der missbräuchliche Konsum von Medikamenten nimmt im Alter zu. Nur der Arzt kann entscheiden, welches Medikament im Einzelfall sinnvoll ist. Einschlafstörungen verlangen nach einer anderen Behandlung als Durchschlafstörungen. Eine gezielte und auch begrenzte Einnahme von Medikamente muss dabei das Ziel sein.

 

Ärztliche Hilfe

Dauern Schlafprobleme länger als einen Monat an und leiden darunter die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, sollte der Arzt aufgesucht werden. Eventuell verweist er an den Schlafmediziner, der anhand von Untersuchungen und Labortests eventuell auch in einem Schlaflabor den Ursachen nachgeht.

Schlafapnoe

Unter Schlafapnoe versteht der Mediziner die mit dem nächtlichen Schnarchen einhergehenden Atemaussetzer. Das Schnarchgeräusch entsteht durch hohe Luftgeschwindigkeit, wodurch Weichteile im Rachen beim Ein- und Ausatmen in Schwingungen geraten. Während des Schlafes sind Zunge und andere muskulöse Bestandteile des Rachens zeitweise völlig entspannt. Die Zunge rutscht tiefer in den Rachen, die verbleibende Rachenöffnung wird immer kleiner bis sie sich ganz schließt. Damit setzt das Schnarchen aus und der Atemstillstand, also die Schlafapnoe, beginnt. Auch bei gesunden Menschen kommen Atemaussetzer in der Nacht vor. In der Regel wacht der Schläfer hierbei auf.

 

Die Folgen

Wenn die Anzahl der Aussetzer über 300 Mal in der Nacht steigt, ist gefährlicher Sauerstoffmangel das Resultat. Die Atemstillstände beeinträchtigen das gesamte Herzkreislaufsystem der Betroffenen. Die Patienten schlafen insgesamt sehr schlecht. Schlafapnoe führt zu Tagesmüdigkeit und kann der Auslöser für Bluthochdruck, Herzversagen sowie Herz- und Schlaganfälle sein. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen oder Depressionen können weitere Folgen sein.

 

Therapie

Bei leichten Formen der Schlafapnoe kann eine gezielte Medikation helfen. Zur genaueren Untersuchung des Schlafs ist es sinnvoll, den Patienten in einem schlafmedizinischen Zentrum zu untersuchen.

 

Behandlungsformen

Bei der Überdruckbeatmung trägt der Patient während der ganzen Nacht eine dicht schließende Atemmaske. Über diese Maske wird während der ganzen Nacht kontinuierlich Luft zugeführt, die aus einem elektrischen Druckgenerator kommt. Hierdurch entsteht im Nasen-Rachen-Raum ein ständiger Unterdruck. Zu den Nebenwirkungen der Behandlung gehört, dass durch die kalte Beatmungsluft die Schleimhäute austrocknen. Dieser Umstand lässt sich durch Zubehör wie spezielle Luftbefeuchter beheben. Anfangs störend sind die Geräusche des Druckgenerators, an die sich die meisten Patienten erst gewöhnen müssen. Aber auch dieser Nachteil wurde in letzter Zeit durch technische Maßnahmen weitgehend gelöst. Bei manchen Patienten kann eine Veränderung der Nasenscheidewand oder an den Nasenmuscheln der Grund der Schlafapnoe sein. Der Arzt berät in diesen Fälle über die geeignete Behandlung. Eine neuartige und noch nicht anerkannte Behandlungsmethode setzt auf Zungentraining. Erste Untersuchungen haben gezeigt, dass bei ungefähr zwei Drittel der Betroffenen eine Heilung möglich ist. Hierbei werden die Zungenmuskeln, die für das Zurückfallen der Zunge verantwortlich sind, elektrisch stimuliert.

 

Prophylaxe

Was kann jeder einzelne tun, um die nächtlichen Atemaussetzer zu vermeiden? Es wird empfohlen, Alkohol und betäubende Medikamente zu meiden. Übergewichtige sollten ihr Gewicht reduzieren. Oft hilft auch, den Oberkörper beim Schlafen hoch zu lagern und auf die Rückenlage beim Schlafen zu verzichten.

Schwerbehinderte

Sind Schwerbehinderte automatisch leistungsberechtigt in der Pflegeversicherung? Nein. Eine automatische Leistungsberechtigung besteht nicht. Die Feststellungen von Schwerbehinderung und die von Pflegebedürftigkeit unterscheiden sich grundsätzlich voneinander. Art und Grad der Behinderung begründen nicht in jedem Fall einen pflegerischen Bedarf. Schwerbehinderte erhalten - wie andere auch - nur dann Leistungen, wenn sie die Anspruchsvoraussetzungen im Sinne der Pflegeversicherung erfüllen. Das heißt, als Versicherte müssen sie mindestens die Voraussetzungen für die Pflegestufe I (erhebliche Pflegebedürftigkeit) erfüllen - also bei mindestens zwei Verrichtungen der Körperpflege, der Mobilität oder der Ernährung wenigstens einmal täglich der Hilfe bedürfen sowie mehrfach in der Woche Hilfen bei der hauswirtschaftlichen Versorgung benötigen. Der tägliche Hilfebedarf muss mit einem Mindestzeitaufwand von 90 Minuten verbunden sein. Davon müssen auf die Grundpflege mehr als 45 Minuten entfallen.

Schwerhörigkeit

Der medizinische Fachbegriff für Schwerhörigkeit lautet Hypakusis. Hierunter versteht man eine Minderung des Hörvermögens. Die Beeinträchtigung kann dabei von einer leichten Hörminderung bis zu Störungen reichen, bei denen die Betroffenen auf Hörhilfen oder visuelle Hilfen angewiesen sind. Mit fortschreitendem Alter sind in der Regel zunächst die hohen Frequenzen und allmählich auch die tieferen schwerer zu hören. Generell werden Männer von der Altersschwerhörigkeit mehr betroffenen als Frauen.

 

Ursachen

Schwerhörigkeit tritt vor allem mit zunehmendem Alter auf, wenn das Gehör in seiner Leistungsfähigkeit nachlässt. Man unterscheidet je nach Ursachen zwischen Mittelohr- und Innenohrschwerhörigkeit. Im ersten Fall liegt eine Schallleitungs- und im zweiten Fall eine Schallempfindungsstörung vor. Die Altersschwerhörigkeit ist vor allem durch den Verschleiß der Haarzellen im Innenohr bedingt, es kann aber auch ein Sprödewerden der Membrane die Ursache sein. Gründe für Schwerhörigkeit können zudem zu starke Schwingungen im Ohr sein, wie sie z. B. durch das Hören zu lauter Musik vor allem über Kopfhörer ausgelöst werden. Toxische Schäden z. B. durch das Antibiotikum Streptomycin, Krankheiten wie Meningitis und Mumps können weitere Verursacher von Schwerhörigkeit sein. Auch die vermehrte Bildung von Ohrenschmalz oder das nach hinten Schieben des Ohrenschmalzes während der Ohrreinigung führen dazu, dass sich Ohrschmalz im Gehörgang ansammelt und ihn verschließt. Ebenfalls führen vermehrtes Knochenwachstum im Gehörgang (Exostosen) oder Verengungen (Stenosen) durch Narben oder Entzündungen zu Beschwerden oder einer fortschreitenden Hörminderung.

 

Hilfen

Es gibt verschiedene Hörhilfen wie Hörgeräte, mit denen den Betroffenen bis zu einem mittleren Grad an Schwerhörigkeit geholfen werden kann. Spezielle Implantate, die aus einem Sprachprozessor und einem Mikrofon bestehen, helfen Gehörlosen und Ertaubten, wenn deren Hörnerv noch funktionsfähig ist.

 

Prophylaxe

Bei einer Veränderung der Hörwahrnehmung sollte der HNO-Arzt aufgesucht werden. Er klärt die Ursachen und entscheidet über eine wirksame Therapie. Ein plötzlicher Hörverlust darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Hierbei sollte sofort ein Spezialist aufgesucht werden. Um einer chronischen Schwerhörigkeit vorzubeugen, ist es vor allem wichtig, übermäßigen Lärm zu meiden. Während im Arbeitsschutz eine Lärmbelastung von maximal 85 Dezibel festgeschrieben ist, wird in vielen Bereichen der Freizeit und des Alltags dieser Grenzwert überschritten. Hier ist jeder einzelne gefordert, unnötige Lärmbelastungen zu meiden.

Sozialhilfeempfänger

Krankenversicherung (von Sozialhilfeempfängern)

Sozialhilfeempfänger sind in der Regel in der gesetzlichen, seltener in der privaten Krankenversicherung versichert. Besteht zu einem Zeitpunkt keine Krankenversicherung, bleiben sie dennoch nicht ungeschützt gegen das Risiko der Pflegebedürftigkeit. Sie erhalten im Falle der Pflegebedürftigkeit Hilfe zur Pflege nach dem Bundessozialhilfegesetz (SGB XII).

Stuhlinkontinenz

Der Begriff "Stuhlinkontinenz" bezeichnet die eingeschränkte Fähigkeit, den Abgang von Gas oder Stuhl durch den After zurückzuhalten. Die Störung reicht vom gelegentlichen unkontrollierten Abgang von Gas oder Stuhl bis zum regelmäßigen unwillkürlichen Verlust größerer Stuhlmengen.

Die Ursachen

Eine der häufigsten Ursachen für eine Stuhlinkontinenz ist eine Verletzung oder Überdehnung der Schließmuskulatur und der allgemeinen Beckenbodenmuskulatur. Auch Unfälle, Operationen oder Infektionen im Bereich des Afters können die Darmschließmuskulatur schwächen oder teilweise zerstören. Aufgrund der mit fortschreitendem Alter nachlassenden Muskulatur können sich die Beschwerden im Laufe der Zeit verstärken.

Die Behandlung

Haben Sie keine Scheu, mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden zu sprechen. Es gibt wirkungsvolle Behandlungsformen, die sich vor allem auf drei Pfeiler stützen. In einem ersten Schritt wird durch eine Diät - eventuell mit Unterstützung von Medikamenten - versucht, regelmäßige Stuhlentleerungen zu erreichen. Ein zweiter Schritt zielt mit einem speziellen Training darauf ab, die Muskulatur des Beckenbodens und besonders des Schließmuskels zu stärken. Diese Art des Trainings ist wichtig, da der Beckenboden die inneren Organe trägt und stützt sowie durch Zusammenziehen und Entspannen unter anderem eine kontrollierte Blasenentleerung ermöglicht. Sollten die Maßnahmen der ersten beiden Schritte nicht greifen, besteht die Möglichkeit einer Operation, in der der Schließmuskel wiederhergestellt und / oder die überdehnte Muskulatur des Beckenbodens gerafft wird. Eine Wiederherstellung der Kontinenz durch einen künstlichen Darmausgang (Stoma) ist nur selten notwendig. Im Rahmen von Forschungsprogrammen wird derzeit auch intensiv ein Ersatz des Schließmuskels durch andere eigene Muskeln oder Fremdmaterial geprüft.

Vorbeugung

Eine gesunde und ballaststoffreiche Ernährung ist eine wirksame Vorbeugung. Sie verhindert eine Belastung des Beckenbodens durch Verdauungsstörungen, Kreislaufbeschwerden und Übergewicht.

Hilfsmittel

Bei der Behandlung von Stuhlinkontinenz geht es darum, den Darm gezielt zu entleeren. Hierfür gibt es spezielle Abführmittel. Da nicht jedes Mittel geeignet ist, sollte hier unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine weitere Möglichkeit, den Darm zu reinigen ist die Irrigation. Durch die vollständige Entleerung des Dickdarms hat der Betroffene danach für rund 24 Stunden keine weiteren Stuhlentleerungen zu erwarten. Außerdem gibt es spezielle Analtampons in verschiedenen Größen und Formen. Sie bestehen aus Schaumstoff und können vom Patienten selbst eingeführt werden. Bei liegenden Patienten kann außerdem ein Fäkalkollektor direkt am After angeklebt werden. Er besteht aus einem Plastiksack, in dem der Stuhl gesammelt wird.

Teilstationäre Pflege

Für Patienten, bei denen die häusliche Pflege nicht in ausreichendem Umfang sichergestellt werden kann, oder wenn eine Ergänzung oder Stärkung der häuslichen Pflege erforderlich ist, übernimmt die Pflegekasse die Kosten für die teilstationäre Pflege in Einrichtungen der Tages- oder Nachtpflege. Teilstationäre Pflege unfasst auch die notwendige Beförderung des Pflegebedürftigen von der Wohnung zur Einrichtung und zurück. Je nach Pflegestufe werden Aufwendungen für Grundpflege und die im Rahmen des Aufenthalts notwendige soziale Betreuung übernommen. Wird teilstationäre Pflege neben der Sachleistung in Anspruch genommen, beziehen sich die genannten Höchstbeträge auf die Summe aller Leistungen. Bei Kombileistung (teilstationäre Pflege und Geldleistung) gelten die diesbezüglich festgelegten Regeln.

Die Betreuung in Tagespflegeeinrichtungen ist für pflegebedürftige Patienten gedacht, die aufgrund körperlicher, geistiger oder seelischer Beeinträchtigungen nicht in der Lage sind, allein in ihrer Wohnung zu leben und tagsüber der Unterstützung bedürfen, ansonsten aber von ihren Familien oder anderen Personen zu Hause betreut werden.

Trinken

Warum wir trinken müssen

Jeder erwachsene Mensch braucht täglich zwei bis drei Liter Flüssigkeit, um alle Organe ausreichend zu versorgen und die vitalen Lebensfunktionen zu erhalten. Dies gilt insbesondere auch für Senioren. Der Körper verliert Wasser über die Nieren, den Darm, die Haut und die Atmung. Besonders groß ist der Bedarf bei Fieber, in überheizten Räumen, bei körperlichen Anstrengungen, Durchfall und Erbrechen. Flüssigkeit wird entweder über Getränke oder wasserhaltige Nahrungsmittel wie Obst oder Suppe zugeführt.

Flüssigkeitsversorgung im Alter

Bei Senioren muss besonders auf eine ausreichende Versorgung mit Getränken geachtet werden, da mit zunehmendem Alter das Durstempfinden nachlässt. Häufig wird das Trinken vergessen oder aus Angst vor Inkontinenz oder nächtlichen Toilettengängen bewusst reduziert. Auch körperliche Einschränkungen, die das Erreichen der Getränke innerhalb der Wohnung oder den Einkauf mühsam machen, sorgen für Flüssigkeitsdefizite. Eine Gefahr stellt auch die geringe Nahrungsaufnahme dar, da damit die in den Lebensmitteln enthaltene Flüssigkeit wegfällt.

Gefahren durch Flüssigkeitsmangel

Erhält der Körper nicht genügend Flüssigkeit, besteht nicht nur im Sommer die Gefahr der Dehydrierung. Eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme vermindert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Haut und Schleimhäute trocknen aus. Das Blut wird bei Wassermangel eingedickt und die Wirkung von Medikamenten verändert sich. Ein beschleunigter Puls, ein Anstieg der Körpertemperatur, Schwindel und Schwäche bis bin zur Desorientiertheit oder Apathie sind mögliche Folgen. Außerdem werden Verstopfungen und Infektionen der Harnwege begünstigt. Langfristiger Wassermangel führt zu schwerwiegenden Schäden. Bereits nach zwei bis vier Tagen ist der Körper nicht mehr in der Lage, harnpflichtige Substanzen ausreichend auszuscheiden. Nieren- und Kreislaufversagen sind mögliche Folgen.

Wasser, Apfelschorle und Tee

Als beste Durstlöscher gelten zu Recht Trink- und Mineralwasser. Kohlensäurearme Mineralwasser sind hierbei verträglicher als kohlensäurereiche. Auch Fruchtsaftschorlen sind empfehlenswert. Fruchtsäfte bitte aufgrund ihres hohen Nährstoffgehaltes möglichst nur verdünnt genießen. Auch Kräuter- und Früchtetees bieten leckere Abwechslung. Limonaden, Cola- und Energydrinks sollten aufgrund ihres hohen Zucker- und Energiegehaltes nur selten getrunken werden.

Tipps für den Alltag

Senioren, die zu wenig trinken, können sich morgens ihre Flüssigkeitsration für den Tag bereitstellen und eventuell auch in der Wohnung verteilen. Sie haben auf diese Weise leichten Zugriff und können so immer die noch zu trinkende Menge kontrollieren. Regelmäßige Abläufe trainieren das Trinkverhalten: Wird zu jeder Mahlzeit ein Getränk gereicht, wird dies schnell zur Selbstverständlichkeit. Zur Förderung der Flüssigkeitsaufnahme ist es hilfreich, wasserhaltige Lebensmittel wie Brühen oder Melonen, Tomaten und Gurken anzubieten und leere Gläser immer wieder zu füllen. Sinnvoll ist es, wenn Angehörige und Pflegepersonen beim Angebot von Getränken die persönlichen Vorlieben der Senioren berücksichtigen. Wir alle lieben Abwechslung, deshalb sollte auch der alte Mensch zwischen verschiedenen Geschmacksrichtungen sowie Heiß- und Kaltgetränken wählen dürfen. Auch der Einsatz von speziellen Gefäßen erleichtert das Trinken.

Kontrolle der Flüssigkeitszufuhr

Auch ohne Durst zu haben, sollten sich ältere Menschen an eine bestimmte tägliche Flüssigkeitsaufnahme gewöhnen. Trinkprotokolle helfen bei der systematischen Erfassung und der Kontrolle der getrunkenen Rationen. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz oder gestörter Nierenfunktion sollte unbedingt der Rat eines Arztes hinsichtlich des Flüssigkeitsbedarfs eingeholt werden.